Ursula Büchler ist Augenoptikermeisterin und Heilpraktikerin für Psychotherapie. Einer ihrer Schwerpunkte ist die Altersbedingte Makuladegeneration (AMD). Heute betreibt Ursula Büchler eine Praxis in Wallersdorf/Niederbayern. Sie ist Autorin mehrerer Bücher. In ihrer mehr als 40-jährigen Praxis hat sie die „integrierte Sehtherapie“ entwickelt.
Maria Weininger (www.sanvithek.de) hat mit Ursula Büchler gesprochen.
Weininger: Vor etwa 10 Jahren haben Sie durch Zufall festgestellt, dass viele Ihrer Klientinnen und Klienten mit trockener Makuladegeneration eine messbar bessere Sehleistung hatten, wenn Sie zuvor wenige Minuten auf der goFit Gesundheitsmatte getreten sind.
Büchler: Ich hatte durch Zufall von dieser Matte in der Apotheker-Zeitung gelesen und sie für mich gekauft, um zwischen den Terminen selbst draufzusteigen. In meine Praxis kommen viele Menschen mit Makuladegeneration. Irgendwann hatte ich den Impuls, die Klientinnen und Klienten während der Therapie auf die Matte zu stellen und sie drauf laufen zu lassen. Und ich war völlig erstaunt zu sehen, dass sie nach wenigen Minuten eine verbesserte Sehleistung hatten. Ich konnte das feststellen, nachdem ich die Messleistung jeweils vor und nach der Benutzung der goFit Gesundheitsmatte gemessen habe. Bei einigen Klienten betrug die Steigerung bis zu 100 Prozent. Nun binde ich die Matte in meine Therapie ein.
Weininger: Sie haben die „integrierte Sehtherapie“ entwickelt. Was kann man sich darunter vorstellen?
Büchler: Die Information des Lichts wird im Nervensystem verarbeitet und aktiviert oder deaktiviert in unserem Körpersystem Organe oder Muskelgruppen. Ein wichtiger Teil meiner Therapie ist der Blick auf die Ahnengeschichte, denn nach meiner Erfahrung hat das Sehen auch etwas mit dem Erbanteil und der „Sichtweise“ unserer Eltern auf die Dinge und Situationen zu tun. Das rechte Auge zeigt die Sichtweise des Vaters und das linke Auge die Sichtweise der Mutter. Auf diese Weise nehmen wir wahr und ordnen das Gesehene ein. So bekommen wir über die Ahnengeschichte häufig Informationen über die Ursache einer Sehstörung. Selbstverständlich können auch eigene Erlebnisse, wie Unfälle oder Traumata, Ursache der Erkrankung oder Störung sein.
Weininger: „Sehen“ vor dem Hintergrund der Ahnengeschichte. Nun machen Sie mich neugierig.
Büchler: Es geht um Informationen, die mit der Zeugung an uns weitergegeben werden. Das kann sogar die Ereignisse betreffen, die unsere Großeltern erlebt haben. Das ist die genetische Disposition. Ich versuchte, im Therapiegespräch die „Sache ans Licht zu bringen“ und mit diversen Methoden und auch mit Veränderung der Brillenwerte das „Drama aufzulösen“.
Weininger: Die von Ihnen geschilderte Therapie soll also die Sehleistung verbessern.
Büchler: Ein Beispiel aus meiner Praxis: Eine Klientin kam mit Sehstörung zu mir. Sie war mit ihren Brillen unzufrieden. Ihr Großvater väterlicherseits war im Krieg lange unter Todesangst im Keller eingesperrt. Dieses Trauma kann sich in der DAN niederschlagen und wird bei Zeugung an die nächste Generation weitergegeben. Meine Theorie in diesem Fall: Die Klientin trägt die Angst in sich und vermeidet hinzugucken, da es entsetzlich wäre, alles zu sehen. Mit dieser Methode versuche ich, die Sache „ans Licht zu bringen“ und mit Gesprächstherapie aufzulösen. Mein Vorgehen: Ein normaler Sehtest wird jeweils mit einem verschlossenen Auge gemacht, um die Sehleistung der einzelnen Augen zu bestimmen. Verschließt man das linke (Mutterauge), wird über das rechte Auge die Erinnerung (im geschilderten Fall die Erinnerung und Todesangst) des Großvaters aktiviert. Der Effekt nach meinen Erfahrungen: Die Angst beeinflusst die Sehleistung und damit der Brillenglasstärke. Als ich die Problematik herausgefunden habe, ließ ich im vorher genannten Fall das linke Auge verschließen, die Klientin sah nun mit dem Vaterauge. Sie fühlte wie der Vater. Das linke Auge (Mutterauge) hatte bei meiner Klientin keine entsprechenden Hinweise. Es zeigte sich mir: Die Klientin empfand einen steten Konflikt, wenn sie sich in der Dunkelheit bewegte. Meine Interpretation aufgrund meiner Erfahrung: Diese Klientin trägt die Angst in sich und vermeidet „hinzuschauen“, da es entsetzlich wäre, all die Traumata zu sehen und zu fühlen.
Weininger: Sie sprechen davon, dass traumatische Erlebnisse „vererbt“ werden können. Das konnten jüngst Wissenschaftler mit der Fachrichtung Neuroepigenetik bei Mäusen nachweisen. Es sind Traumata, die sich über mehrere Generationen über die Keimzellen fortsetzen. Noch vor einigen Jahren hätte man das nicht für möglich gehalten.
Büchler: So ist es. Vor 20 Jahren habe ich diese Erfahrung persönlich gemacht, was mich zur Entwicklung meiner integrativen Sehtherapie geführt hat.
Weininger: Sie erwähnten zu Beginn die goFit Gesundheitsmatte. Wie groß ist ihr Anteil in Ihrer Arbeit?
Büchler: Die Sehleistung kann ich durch die Therapie etwas verändern. Aber durch die goFit Gesundheitsmatte gibt es noch einen großen, weiteren Schritt.
Weininger: Sie sind sich also darin sicher, dass es einen ursächlichen Zusammenhang gibt zwischen dem Laufen auf der Matte und einer besseren Sehleistung. Also konkret ausgedrückt: Der Effekt der goFit Gesundheitsmatte ist messbar?
Büchler: Die Verbesserung ist sogar deutlich messbar. Und das passiert durch die Aktivierung der Fußsohlen. Ich war neugierig, wie man den Zusammenhang erklären kann, und habe Frau Dr. Töpperwien, eine Referentin und Spezialistin für Regulationsmedizin, gebeten, über eine andere Herangehensweise festzustellen: Gibt es Effekte? Mit einem speziellen Computerprogramm haben wir ein Wochenende lang mit einigen Personen Reaktionen vor und nach der Benutzung der goFit-Matte getestet. Konkret ging es um die Anpassungsfähigkeit auf Reize, die Regulationsleistung des Sympathikus und Parasympathikus, Veränderungen des Hormonsystems und der Aktivität der Hirnareale. Die Ergebnisse zeigten eine erhöhte Aktivierung und Balancierung in den Regulationsbereichen. Was ich festgestellt habe: 7 Minuten ist die Schwelle mit den meisten Effekten. Danach gibt es keine deutliche Verbesserung mehr. Dieser Test war natürlich nicht repräsentativ, aber für mich war er informativ.
Weininger: Nun gab es jüngst weitere Studien, durch die Sie sich bestätigt fühlen könnten: Forscher im Institut für Molekulare und Klinische Ophthalmologie Basel (IOB) sind überzeugt, dass bei 15 bis 20 Prozent der erblindeten Patienten noch „schlafende Zapfen vorhanden sein könnten“.
Büchler: Genau. Ich nenne sie „inaktive Zellen“.
Weininger: Es gibt Interpretationsmöglichkeiten, welche Therapien sinnvoll sein könnten. Die Schulmedizin erhofft Erfolge zum Beispiel durch Gentherapien. Wenn man hingegen Ihre Erfahrungen zugrunde legt, könnte man inaktive Zellen möglicherweise auch durch den mechanischen Reiz auf der goFit Druckmatte verbessern.
Büchler: Das wäre der erste und einfachste Weg. Und der, mit den wenigsten Nebenwirkungen.
Weininger: Könnte man den Effekt auch durch Akupressur erzeugen oder auch durch Laufen auf Steinen?
Büchler: Ja. So war auch die ursprüngliche Idee. Rainer Haverkamp, der Erfinder der goFit Gesundheitsmatte, konnte positive Effekte bei sich selbst feststellen, nachdem er auf Steinen gelaufen war. So begann er, die Matte zu entwickeln. Einer seiner Mitarbeiter ließ seine Mutter auf der Matte laufen. Plötzlich stellte bei ihr der Augenarzt eine verbesserte Sehleistung fest. Als ich bei meinen Klienten dieselben Erfahrungen machte und Rainer Haverkamp davon erzählte, kam dieses Thema ins Rollen.
Weininger: Wie sieht es mit Igelbällen oder Massagesohlen aus?
Büchler: Der Vorteil bei der goFit Gesundheitsmatte sind die unterschiedlichen Höhen und Tiefen. Ich habe übrigens bei der Matte eine differenzierte Herangehensweise. Ist jemand sympathisch gesteuert, tritt er besser mit dem Vorderfuß auf der Matte und atmet dabei aus, ist jemand parasympathisch gesteuert, sollte die Person den Schwerpunkt beim Treten auf die Fersen legen und einatmen. Ich sehe mir die Konstellation einer Person an und rate dann dazu, wie die Person stehen und atmen soll. Mein Ziel ist, die Atmung nicht zu blockieren. Wenn ich das beachte, gibt es die besten Effekte.
Weininger: Das müssen Sie näher erklären.
Büchler: Ich muss vorausschicken: Die Methode, die ich anwende, wird häufig als Humbug abgetan. Ich habe damit aber schon seit 20 Jahren Erfolg. Worum geht es? Zugrunde liegt eine Berechnung der Sonnen- und Mondkonstellation bei der Geburt. Überwiegt die Sonne, ist nach dieser Auffassung der Mensch sympathisch gesteuert, überwiegt hingegen der Mond, ist der Mensch parasympathisch gesteuert. Man nennt die Methode „Terlusollogie“. Sie geht von der Beobachtung aus, dass es zwei Atem- bzw. Konstitutionstypen gibt. Diese Atemtypen unterscheiden sich in ihrer Art zu atmen, in der Körperhaltung, im Stoffwechsel, im Kreislauf und zum Bespiel auch in der Form, wie sie sitzen. Wenn Sie mir ihr Geburtsdatum nennen, dann sage ich Ihnen, welcher Typ Sie sind.
Weininger: Nun bin ich aber gespannt. Es ist der 29. Oktober 1955.
Büchler: Sie sind ein Mondkind. Bei Ihrer Geburt hatten wir 96 Prozent Mondenergie. Das heißt, Sie sind primär parasympathisch gesteuert. Wenn Sie eine psychisch und physisch anstrengende Tätigkeit ausüben, atmen Sie ein, das Ausatmen geschieht dann von alleine.
Weininger: (kurzer Test) Oha, interessant. Was heißt das nun für die goFit Gesundheitsmatte?
Büchler: Wenn Sie auf der Matte stehen, konzentrieren Sie sich auf das Standbein, das ist bei Ihnen das rechte. Ich rate Ihnen: Linkes Bein anheben, auftreten und dann Druck auf die Ferse geben. Dabei einatmen. Gleichzeitig das Knie nach hinten durchdrücken. Würden Sie das versuchen, was ich dem sympathischen Typ rate: Druck auf den Vorderfuß und dabei ausatmen, würden Sie feststellen, dass das bei Ihnen nicht gut funktioniert. Bei älteren Menschen rate ich noch, dass sie sich mit einer Hand am Stuhl festhalten, während sie auf der Matte treten. Die andere Hand liegt an der Hüfte. Damit kippt die Hüfte beim Treten nicht zur Seite weg. Sonst würde der Effekt verlorengehen.
Weininger: Welche Trainingsdauer pro Einheit empfehlen Sie?
Büchler: Treten Sie testweise 2 Minuten auf der Matte, setzen Sie sich hin und beobachten Sie, wie die Unterschenkel aktiviert wurden. Dann erhöhen Sie die Dauer. Sobald dieses typische Kribbeln am Beckenboden angekommen ist, ist die Information auch im Kopf. So ermitteln sie die richtige Dauer. Mehr als 7 Minuten sind nach meiner Meinung nicht nötig. Wenn Sie jung und stabil sind, können Sie die Arme mitschwingen. Bei älteren Personen rate ich zum Hilfsmittel Stuhl, um die Hüfte gerade zu halten. Bei einer täglichen Nutzung der goFit Gesundheitsmatte rate ich zu einer Dauer zwischen 7 und 10 Minuten.
Weininger: Ich danke für das Gespräch. Es war sehr interessant.
(15. September 2021)